Heute mal zur Abwechslung was anderes: Socken retten! Ist auch eine Kunst … Ich stricke und trage gerne Wollsocken. Meist halten sie sehr, sehr lange, aber irgendwann bekommt auch der beste Socken ein Loch

Aber:





Heute mal zur Abwechslung was anderes: Socken retten! Ist auch eine Kunst … Ich stricke und trage gerne Wollsocken. Meist halten sie sehr, sehr lange, aber irgendwann bekommt auch der beste Socken ein Loch
Aber:
Wieder mal ein Stillleben:
Bei all den Beiträgen über die Bilder, die ich alle schon gemalt habe, beim „Gang durch meine eigenen Kunstgeschichte“ stoße ich immer wieder auf weitere Bilder. Eines davon habe ich als Geschenk für einen besonderen Menschen gemalt. Er liebt Oldtimer, nicht unbedingt mein Sujet, aber ich pirschte mich ran, an das Thema:
Bild im Format 100x 140, Eitempera und Acryl auf Papier und Holzplatte.
Im Jahr 2013 besuchte ich das letzte Frühjahrssemester an der Schwäbisch Haller Akademie. Dann zog ich um nach Hannover. Im letzten Semester versuchten wir uns an Selbstporträts…
parallel dazu entstanden abstrakte Serien:
Ab Mitte 2013 entstanden sehr viele Bilder und viele Skizzenbücher wurden gefüllt. Einige von diesen Büchern habe ich schon in früheren Beiträgen gezeigt, einige zeige ich in Videos auf Instagram.
Im Frühjahrsemester 2011 beschlossen wir dann Stillleben zu malen. Wir bauten ein Stillleben im Atelier auf, es stand dort fast das ganze Semester lang, zunächst waren frische Trauben und Mandarinen dabei, später wurden diese wegen Schimmel entfernt. Jeder Schüler malte dieses Stillleben, jeweils aus seinem eigenen Blickwinkel.
Nachdem ich durch den Workshop ermutigt war, weiter zu malen, besuchte ich eines Tages eine kleine Werkausstellung von Studenten der Kunstakademie in Schwäbisch Hall. Dort wurden Arbeiten ihres Vorbereitungssemesters gezeigt. Ich betrachtete die Zeichnungen und Drucke, die auf langen Tischen ausgelegt waren. Ein Mann trat zu mir und sagte zu mir: „Das können Sie auch!“ Ich schaute ihn erstmal sprachlos an, woher wusste er, welche Gedanken mich bewegt hatten? Nämlich genau die Frage: „Könnte ich das auch?“ Später stellte sich heraus, dass es der Leiter und Gründer der Akademie war, Herr Michael Klenk, der dort bis heute unterrichtet. Ich nahm einen Flyer mit und meldete mich tatsächlich für das Herbstsemester an. Ein Malkurs, der mittwochs stattfand, an meinem freiem Tag. Bei der ersten Veranstaltung erklärte uns Frau Susanne Neuner, wie man Farbpigmente zu Eitemperafarben verarbeitet. Dann sagte sie, wir sollen das Thema: „Inhalt“ malen. Und verließ den Raum. Ich erinnerte mich an meinen Zeichenlehrer am Gymnasium, der ja auch immer aus dem Unterricht verschwunden war…und wurde immer aufgeregter. Was sollte ich bloß malen? Und was, wenn es nichts wurde? Und wenn die anderen Schüler besseres malten? Zuerst versuchte zaghaft den Inhalt meiner Handtasche zu zeichnen, wie von Frau Neuner vorgeschlagen. Das sah nach gar nichts aus, ich wurde immer mutloser. Dann versuchte ich es mit dem Inhalt eines Glases,das im Regal stand:
Wie sollte das beim nächsten Mal weitergehen? Aufgeregt fuhr ich am nächsten Mittwoch wieder hin. Ich zitterte richtig, weil ich doch so gerne malen lernen wollte, aber so unsicher war. Und bezahlt hatte ich schließlich auch einiges.
Diesmal erklärte uns Frau Neuner, wie man Papier nass auf ein Brett aufzieht und grundiert, um darauf zu malen, ohne, dass es sich wellt. So braucht man nicht immer neue Leinwände. Dann meinte sie, wir sollen nochmal „Inhalt“ malen. Ich war gewappnet und hatte eine Schale und Äpfel von zuhause mitgebracht, malte also den Inhalt einer Obstschale.
Dieses Mal war ich schon zufriedener mit meiner Arbeit.
Nach und nach fühlte ich mich etwas sicherer. Und übte: Sehen. Und übte: Malen.
Am Ende jeder Unterrichtseinheit stellten wir alle Bilder nebeneinander und verglichen, gaben gegenseitig Tipps. Keiner kritisierte den anderen negativ, man ließ sich gegenseitig stehen. Es waren Schüler dabei, bei denen ich mich fragte, warum sie einen Malkurs besuchten, obwohl sie in meinen Augen perfekt malen konnten. Andere waren noch unsicherer als ich. So gingen wir gemeinsam den Weg durch das Herbstsemester. Mich beflügelten diese Stunden und ich fing an, auch daheim immer mehr zu malen, zu zeichnen, Collagen anzufertigen. Skizzenbuch und Skizzenbuch füllte sich.
In dieser ganzen,in den letzten Beiträgen beschriebenen,Phase wachte ich eines morgens mit einem Bild auf, das so deutlich vor meinen inneren Augen zu sehen war, dass ich es gleich malen musste:
Ich malte das Bild und legte es zur Seite, dachte nicht weiter darüber nach. An diesem Tag hatte meine älteste Tochter ihre erste große Abiturprüfung im Fach Kunst. Sie sollte ein Architekturmodell bauen, in Übungen vorher hatte die Lehrerin ihr große Hoffungen auf eine gute Note gemacht. Nachmittags , während eines Colloquiums zum gebauten Modell, ließ die Prüfungskommission durchblicken, dass meine Tochter nicht mit einer guten, sondern ziemlich schlechten Note rechnen müsste. Sie war am Boden zerstört, Kunst war ihr bestes Fach gewesen. In dieser ganzen Aufregung beschloß sie, das Abi ganz hinzuschmeißen, sie sagte, sie würde an weiteren Prüfungen nicht teilnehmen und nicht mehr zur Schule gehen.
Das brachte mich ziemlich auf die Palme, hatte ich sie doch durch die ganze Schulzeit begleitet und Unterstützung in jeder Hinsicht gegeben und nun sollte alles für die Katz sein? Ich zog mich zurück, um nicht wütend loszubrüllen und betete im Stillen um Weisheit. Wie sollte ich mit der Situation umgehen?
Nach einer Weile kam mir der Gedanke: „ du hast die Antwort heute morgen schon bekommen!“ Das Bild fiel mir wieder ein: Alle Wege sind offen, man kann in jeder Richtung gehen. Es fiel mir nicht leicht, aber ich sagte meiner Tochter: „Ich kann dich nicht zwingen zu weiteren Prüfungen zu gehen. Ich überlasse dir die Entscheidung, ganz frei und ohne Vorwürfe meinerseits sollst du entscheiden, wie du vorgehen willst. Wenn du nicht weitermachen willst, wird es einen anderen Weg geben, eine Ausbildung zu machen. Schlaf eine Nacht darüber und entscheide dann, wie du es für richtig hältst.“
Und sie schlief darüber, sie ging zu den weiteren Prüfungen und bestand ihr Abitur gut.
Ich bin heute immer noch sehr froh, dass es mir in dieser Situation gelang, nicht zu schimpfen, sondern gelassen zu bleiben. Dazu hat mir auf jeden Fall dieses von Gott geschenkte Bild geholfen.
Nachdem ich mit meinen Malereien nie so richtig zufrieden war und in meinem Beruf als Lehrerin und als alleinerziehende Mutter überfordert war, mündete alles in einem Burn Out, den ich 2009 so darstellte:
Ich suchte Hilfe und Rat bei einem Therapeuten. Er half mir zwischen Lügen, die mein Leben geprägt hatten, und der Wahrheit zu unterscheiden. Ich malte die Wahrheit als kleines Pflänzchen, das langsam wuchs und strich die Lügen mit der Wahrheit durch:
Ich sah mich auch allein in einem Flur, alle Türen zugeschlossen, wo sollte ich hin?
Freunde schleppten mich eine Weile mit, aber es war zu schwer für sie, sie ließen mich liegen und gingen ihrer Wege:
Schließlich fand ich Wege, wieder aktiver zu werden. Einer war der Entschluss besser malen zu lernen, weil ich zunehmend feststellte, dass Malen mir half, mich zu entspannen und mich auszudrücken. Ich meldete mich zu einem Mal Workshop an. Dort malte ich zunächst folgendes Bild:
Begleitend zu dem Mal Workshop gab es Vorträge zu verschiedenen Themen. Ein Vortrag zum Thema Hochsensibilität half mir zu verstehen, wie ich mich selbst vor zu vielen Eindrücken, Einflüßen , Gedanken schützen konnte. Ein weiteres Bild entstand:
Mit: „meine Kunstgeschichte“ meine ich meinen eigenen künstlerischen Werdegang, meinen Weg, den ich weitgehend autodidaktisch gegangen bin. Schon immer habe ich gerne gemalt, meist war ich aber mit den Ergebnissen nicht zufrieden, vor allem in dem Alter zwischen 12 und 25 Jahren. Leider hatte ich auch keine guten Kunsterzieher in der Schule. Ein Zeichenlehrer im Gymnasium hielt seinen Unterricht über Jahre so ab: „ Malt mal ….“ dieses oder jenes Thema. Oder klebt eine Collage.“ Dann machte er Musik an und verschwand in einem Nebenraum, meist bis zum Ende der Stunde. Bis zum Ende meiner Schulzeit wusste ich nicht mal, dass man Zeichen-und Maltechniken erlernen kann. Später besuchte ich mal einen Aquarellmalkurs an der Volkshochschule, das brachte ein bisschen was, aber nicht wirklich viel. Dann kamen Ausbildung, Ehe, Kinder und andere Dinge waren wichtiger, nahmen mehr Raum ein. Doch nach meiner Scheidung, nach Jahren als alleinerziehende und berufstätige Mutter wurde ich zunehmend depressiv und krank. Malen und kreativ sein waren immer kleine Auswege aus diesen dunklen Zeiten.
Diese Zeichnungen und Collagen waren gute Möglichkeiten mich auszudrücken, aber meist war ich auch hier nicht komplett mit den Ergebnissen zufrieden….