Kürzlich war ich mal wieder auf Reisen, sass einige Stunden in der Bahn. Die Landschaft und kleine Orte flogen vorbei, in größeren Städten hielt der Zug, ich sah nur die Bahnsteige…Überall wohnen Menschen, haben ein Zuhause, eine Heimat. Ist Heimat da, wo man gerade wohnt? Oder da, wo man herkommt? Oder da, wo der oder die Liebsten wohnen? Laut Wikipedia ist Heimat ein Ort, in den man hineingeboren wird, in dem die frühesten Sozialisationen stattfinden… Der Heimatbegriff befindet sich in ständiger Diskussion.
Ich dachte an meine häufigen Umzüge, meine Heimat befindet sich sozusagen auch in ständiger Diskussion bzw.eben in einigen Ortswechseln. 1967 zog ich das erste Mal um, natürlich mit den Eltern.Von hiernach Nürnberg Langwasser in ein Reihenhaus:
dann als Studentin zu meinem Opa auf den Dachboden eines baugleichen Reihenhauses, ich zahlte wenig Miete, pflegte ihm dafür das Haus und den Garten. Etwa ein Jahr später zog ich zu Freunden aufs Land, nach Henfenfeld in ein altes Bauernhaus:
Dort gab es Ölöfen und einen Kachelofen, der möglichst morgens um 6 schon mal gut angeschürt werden musste, wenn man es in Küche und Wohnzimmer warm haben wollte. Die Wohngemeinschaft vergrößerte sich, es kamen Kleinkinder dazu und so wurde ein weiterer Umzug nötig, diesmal nach Schwabach in ein Mehrfamilienhaus,das genug Platz bot für unserer größer werdende Lebensgemeinschaft ( zwei Familien und mehrere Singles).
Dort lernte ich meinen ersten Mann kennen und zog mit ihm in die erste gemeinsame Wohnung, nach Nürnberg, in eine schöne Altbauwohnung direkt hinter die Burg.
Ich konnte zu Fuß in die wunderbare Altstadt gehen, das war toll!
Als mein Mann sich beruflich veränderte zogen wir nach ein süßes kleines Städtchen, mit Schloß und Park. Wir wohnten zur Miete im Erdgeschoss dieses Hauses mit großem Garten:
Einige Jahre später konnten wir ein eigenes Haus kaufen, nur eine Straße weiter, also wieder Kisten packen, Möbel ab-und wieder aufbauen.
den Garten sieht man oben in meiner Kopfzeile des Blogs. Nach Scheidung, vielen Jahren berufstätig und alleinerziehend sein, lernte ich meinen jetzigen Mann kennen und zog zu ihm, in den Norden von Hannover.
sehr schön ist es hier. Ich genieße es!
Ganz schön oft umgezogen, alles ein-und ausgepackt, immer neu eingelebt, neue Nachbarn und Freunde kennengelernt. Ich bin ja flexibel und den Spruch, „einen alten Baum verpflanzt man nicht“, hielt ich immer für übertrieben. Jetzt nach so vielen Umzügen, verstehe ich ihn ein bisschen besser. Obwohl ich jetzt nicht das Gefühl habe, ich müsste nach Nürnberg zurück, weil dort meine Heimat ist. Dafür bin ich wiederum von dort schon zu lange weg. Ist Heimat überhaupt so wichtig? Mein Zuhause ist hier, bei dem, den ich liebe. Aber ist mein Zuhause auch meine Heimat? Oh, jetzt wird’s kompliziert…
Und noch was: Wenn ich ganz frei wählen könnte, würde ich direkt an den Bodensee ziehen. Mit Blick auf den See natürlich. Ist also dort meine Heimat, obwohl ich weder von dort komme noch je dort gelebt habe?
Jetzt werde ich mich in den Strandkorb meines Zuhauses setzen, das Geplätscher vom kleinen Froschbrunnen und den Sonnenschein im Garten genießen und weiter über Heimat, Zuhause nachdenken …Habt einen schönen Sonntag! Wie gehts euch mit dem Begriff „Heimat“? Ich freue mich über Kommentare…
Liebe Angela,
Heimat ist für mich erst durchs Älterwerden immer mehr ein Ort, auf den ich mich freue, es bedeutet für mich nach Hause zu kommen in eine Wohnung, die ich, nach gefühlten mind.20 Umzügen, gemütlich, und sicher nicht im Schöner Wohnen Stil eingerichtet habe, sondern nach meinen Bedürfnissen (und der meiner Kinder).
Im September zieht mein jüngstes Kind aus und da werde ich erst mal abwarten, wie es sich anfühlt, nach Hause zu kommen (und niemand ist mehr da oder spricht mit mir). Mir wird schon ganz komisch, bei dem Gedanken. Also ist Heimat auch und vor allem mit geliebten Menschen verbunden, die ich auch außerhalb meiner Familie gefunden habe, Freunde und gute Bekannte, auch Nachbarn. Eine gewisse Vertrautheit entstand hier (nun seit 4 Jahren) in der Wunderburg, ein altes Stadtviertel von Bamberg.
Ich kenne, bis auf deine ersten beiden und den letzten Wohnort,deine bisherigen Heimstätten und fand es sehr interessant, deinen Blog zu lesen und die Fotos zu sehen.
Herzliche Grüße,
Petra
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Liebe Petra, danke für deinen Kommentar. Ich freue mich, dass du alles so sorgfältig liest. Ja, bestimmt hat Heimat ganz viel mit geliebten, vertrauten Menschen zu tun.
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