meine Kunst, Oma, erzählst du uns von früher?

Malkurs an der Kunstakademie Schwäbisch Hall

Mit wackeligen Knien, sehr aufgeregt ging ich dann im September zum ersten Mal zur Akademie. Als erstes nahm ich den Geruch im großen Malatelier war, es roch nach Leinöl, nach Pigmenten, nach Papier. Dann kam Susanne Neuner, die Leiterin des Malkurses. Sie erklärte wie man Papier aufzieht und grundiert, wie man Eitempera herstellt, das fand ich alles wunderbar. Dann ging es ans Malen. Thema: INHALT.

Uff, ich zitterte wirklich, meine Hände waren kalt. Was sollte ich zu diesem Thema bloß malen? Ich fing an, mit dem Inhalt meiner Handtasche, nebenbei schielte ich natürlich, was die anderen Kursteilnehmer malten. Hilfe, die waren alle viel besser! Ich hatte mich wohl überschätzt…Ich versuchte es nochmal: Inhalt eines Glases, mit Pinseln darin…Es ging ein bisschen besser, die Zeit verflog…Ich war auch hier nicht so zufrieden mit meinem Ergebnis, aber ich hatte doch Lust und Mut bekommen , weiter zu machen. Zuhause fügte ich noch den orangenen Kreis hinzu. In der nächsten Woche versuchte ich mich am Inhalt einer Tube:hier wagte ich mich an die Eitemperaherstellung und die Verwendung der Pigmente…und es machte mir Spaß, wenn auch das Bild noch nicht so wurde, wie ich wollte.

Wieder eine Woche später: Inhalt einer Obstschale:Ich wurde sicherer, die anderen Kursteilnehmer malten jeder für sich, keiner war kritisch oder äußerte sich abfällig. Ich fing an, mehrere Stillleben zu malen, der Umgang mit den Pigmenten und der Eitempera machte mir viel Freude und ich genoß die Malstunden mehr und mehr. Natürlich meldete ich mich fürs nächste Semester an. Da beschlossen wir als Teilnehmergruppe uns alle zusammen an einem Stillleben zu versuchen, jeder aus seinem Blickwinkel.Niemals hätte ich mich vorher an Gläser herangewagt. Wie soll man etwas durchsichtiges malen??? Das Malen wurde zunehmend Lebenselixier.

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