Seit vielen Jahren versende ich an Weihnachten selbst gebastelte Weihnachtskarten. Meist habe ich auch für jeden persönlich einen Text per Hand dazu geschrieben, mal mehr, mal weniger. In den letzten Jahren habe ich es nicht mehr immer geschafft, aber ich nehme es mir wieder fest vor. Über einige Jahre, leider nicht von Anfang an, hab ich auch jeweils ein Musterexemplar aufbewahrt und diese in ein Büchlein gebunden:Vorderseite und Buchrücken, es ist noch Platz für weitere Karten zum Einfügen….
drei verschiedenen Modelle, mit der Spritztechnik und Collage…
genähte Variationen…
mit Klarsichtfenstern, zum Schütteln….
ganz fleißig: gestrickte Variationen… wenn man bedenkt, dass ich jedes Jahr zwischen 20 und 30 Karten gebastelt ( gestrickt ) und geschrieben habe…
eine Linoldruckvariante…
ein Foto von meinen Engelchen, die ich aus Fimo geformt habe…und hier noch ein Bild, wie das aussieht, wenn ich alle Postkarten herstelle:
Dies waren die Karten für 2013, glaube ich, mit Gelliprintplatte gedruckt, Sternchen dazu geklebt und ein bisschen drauf gemalt,wie man sieht, ist jede etwas anders ausgefallen!
Monat: Dezember 2017
Itsi Bitsy Wollbikini – jetzt im Museum
Als ich klein war, gab es in unserem Haushalt eine Kiste mit Wollresten. Darin liegt schon seit ewigen Zeiten , also mindestens seit der Zeit, als ich stricken lernen wollte, ca. 1968 , ein blauer Wollbikini. Als ich kürzlich den Haushalt meiner Mutter entrümpelte, fand ich diesen Wollbikini wieder, immer noch in einer Plastiktüte, völlig intakt, mit Mottenpapier geschützt vor Schädlingen:Ich fand dann auch Fotos in alten Fotoalben, auf denen Mama diesen Bikini trug. Sie hatte ihn wohl für ihre Hochzeitsreise gekauft, ( 1949) und ihn auch bei dieser Gelegenheit getragen. Schwimmen konnte sie nicht, dafür hätte sich die dicke schwere Wolle wohl auch nicht geeignet.
Hier trägt sie den Bikini auch, ( 1953) , am Chiemsee, neben ihr steht ihr 8 Jahre jüngerer Bruder.
Ich fand es zu schade, diesen Bikini wegzuwerfen. Ich bot ihn drei Museen zum Ankauf an. Am schnellsten antwortete das Germanische Nationalmuseum in Nürnberg ( aber auch das Textilmuseum in Hannover und noch ein weiteres Museum hätten Interesse an dem kessen Bikini gehabt). Aber ich verkaufte das gute Stück dann nach Nürnberg, schließlich ist meine Mutter Nürnbergerin und so bleibt ihr Bikini und die Geschichte dazu in ihrer Heimatstadt in einem großen Museum erhalten. Ich freue mich schon darauf, das gute Stück dort mal in einer Ausstellung bewundern zu können. Sicher hab ich dann auch gleich wieder den Geruch von Mottenpapier in der Nase und die Erinnerung an die Wollrestekiste, ein alter Rama Karton. Und die Erinnerung an meine ersten Strickversuche…..
Rouladen
Das Lieblingsessen meines Mannes: Zuerst die Rouladen schön trocken tupfen, dann auf Küchentüchern ausbreiten ( dann wird das Fleisch beim Anbraten schön braun) . Zunächst mit Senf bestreichen ( am besten scharfer oder mittelscharfer Senf), dann geräucherten Bauchspeck drauf legen und/ oder Bacon. Darauf Zwiebeln und saure Gurken. Dann das Ganze von unten her einrollen.
Mit festem Faden schön einwickeln. ( man kann auch Rouladennadeln nehmen oder Zahnstocher, oder ähnliches, aber ich finde, die Mühe mit dem Faden lohnt sich, dann hält alles gut zusammen.) Also: Päckchen packen ,-)
Dann alles in heißem Fett sehr gut braun anbraten, von allen Seiten. Wenn alles gut braun ist: mit Salz und Pfeffer würzen. In der Zwischenzeit kann man die Zwiebel schälen, Möhren putzen, evtl. Auch Lauch und Selleriestücke.
Wenn alle Rouladen schön angebraten sind, lege ich sie in den Dampfdrucktopf, brate dann in der Pfanne gleich noch das Gemüse kurz an. Das kommt dann auch noch in den Dampfdrucktopf, dann etwas Gemüsebrühe dazu. Man kann auch das Gemüse in der Pfanne mit Gemüsebrühe ablöschen, oder mit Rotwein. Wenn alles drin ist: Dampfdrucktopf verschließen.
Jetzt erhitzen, bis der 2. Ring aus dem Ventil kommt, ab da 20 , bei sehr großen Rouladen 25 Minuten garen. Danach Topf langsam abkühlen lassen. Topf öffnen, Fleisch prüfen. Sollte es noch zu fest sein, Topf nochmal verschließen und erhitzen. Ansonsten:
Rouladen herausnehmen, auf die Seite stellen bzw. Im vorgeheizten Ofen warm halten. Soße durch ein Sieb gießen, das Gemüse mit einem Holzlöffel durch das Sieb drücken, Reste unten vom Sieb abstreichen, dicke Reste im Sieb übrig lassen und wegschmeißen. Soße abschmecken, evtl. Noch binden und würzen. Dann entweder alles gleich essen oder
einfrieren. Ich mach immer gleich 8-10 Rouladen, dann habe ich welche auf Vorrat. Guten Appetit!
Ein Skizzenbuch, die Inspiration kam von Ossobucco
Ich liebe Bücher aller Art. Und binde und gestalte auch gerne selbst welche:hier ist eines meiner selbstgebundenen Büchlein: Es ist 14x15cm gross, ca.3 cm dick und enthält 40 Seiten zum Thema : Ossobuco
die Form dieser Knochen fasziniert mich sehr, und immer wenn ich Ossobuco zubereite, bewahre ich nachher die Knochen auf, wasche sie gründlich in der Spülmaschine und lasse sie gut an der Sonne trocknen.
Auf jeden Fall regen sie mich immer wieder zum Gestalten an. Hier kommen die Seiten aus meinem Skizzenkünstlerbüchlein:Damit es nicht zu schwarz weiß und „knochig“wurde, habe ich immer farbige Seiten eingefügt.
Hier Teil 2:und die letzte Seite:
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Im Zuge der Haushaltsauflösung meiner Mutter verkaufte ich einige Dinge aus ihrem Haushalt, die ich zu schade fand zum Wegwerfen. Zum Beispiel dieses Nähkästchen, das meine Mutter viele Jahre begleitet hat. Eine Käuferin interessierte sich dafür, ich wollte 30 Euro dafür haben, sie bot 20 und ich verkaufte es ihr samt Inhalt, wie gesagt zum Wegwerfen fand ich es zu schade und ich selbst konnte es auch nicht gebrauchen, meine Nähutensilien sind auch schon gut sortiert. Sie nahm es also mit.
Einige Zeit später besuchte ich meine Mutter in dem Heim, in dem sie nun lebt. Sie wollte unbedingt genau dieses Nähkästchen samt Inhalt zurück haben , obwohl sie ja kaum mehr sehen und bestimmt nichts mehr nähen kann. Ich sagte ihr, dass es verkauft ist. Da sie sich schrecklich aufregte, versuchte ich per Ebay ein ähnliches zu finden und dachte , ich könnte ihr dann ein anderes , möglichst ähnliches in ihr Heimzimmer bringen, um sie zu beruhigen.
Und tatsächlich: Ich fand eines bei Ebay: Nämlich genau ihres, ich erkannte es an der Brandstelle am linken vorderen Bein.und an den Fotos vom Inhalt. Es war noch genauso sorgfältig einsortiert, wie meine Mutter es immer eingeordnet hatte. Wollstopfgarn und Baumwollstopfgarn, Nähseiden, und vor allem Hutgummis aller Art. Bis heute geht meine Mutter ja nie ohne Hut aus dem Haus! Die Verkäuferin hatte es von der Frau geschenkt bekommen, die es von mir gekauft hatte. Und wollte es nun für 60 € weiterverkaufen.
Sie reservierte es für mich und mein Mann und ich fuhren hin. Tatsächlich war alles noch alles genauso drin. Wir handelten ein bisschen und kauften es für 50€ zurück und brachten es direkt zu meiner Mutter ins Heim.
Sie kann zwar wirklich nichts mehr damit anfangen, aber es gibt ihr ein bisschen mehr das Gefühl etwas von zuhause zu haben.
Collage
hier sieht man die Folgen meiner Vorliebe für Zeitschriften(siehe letzter Blogeintrag), mein Arbeitsplatz im Atelier.
Ich blättere auch heute noch gerne in Illustrierten und schneide sehr gerne Teile davon aus. Diese werden nach Farben oder nach Größen sortiert und nach Bedarf für meine Kunst verwendet:fertig sehen meine Collagen dann zum Beispiel so aus:
oder auch so:
MEMORIES 5
Eine Zeitschrift von 1963. Mama bekam sie sicherlich von den Amerikanern, die damals oben in der Mansardenwohnung wohnten. Als Kind habe ich diese Zeitschrift geliebt. Und ich habe sie bis heute aufbewahrt, also schon 54 Jahre lang. Damals gab es in unserem Haushalt kaum so etwas und deshalb habe ich dieses Exemplar wieder und wieder durchgeblättert.
Hier eine Seite aus dieser Zeitschrift. Bei uns in Deutschland war das damals noch völlig unbekannt Türen zu schmücken, ich fand diese Deko Ideen märchenhaft schön! Mama dekorierte mit Tannenzweigen , die sie seitlich hinter Bilderrahmen klemmt, daran hängte sie Strohsterne und Lametta. Als Kind liebte ich den Tannenduft zur Adventszeit.
Barbiepuppen waren mir damals noch völlig unbekannt, aber fand die Bilder davon toll. Meine erste Modepuppe, leider eine Petra und keine Originalbarbie ( wie gewünscht) bekam ich erst mit 7 oder 8,also 1968 .Aber die Kleidung dieser Puppen interessierte mich sehr und ich bat Mama mir das Häkeln und Stricken beizubringen, ich lernte es auch schnell und konnte es vor meinen Mitschülerinnen.
Ich nähte schon sehr früh mit der Hand Barbiekleidung und strickte auch kleine Pullis, angeregt durch diese Bilder.
Diese Puppe fand ich auch wunderschön und hätte so gern so eine gehabt.
Und die auch, die hätte ich auch gern selbst genäht….
In dieser Zeitschrift gab es natürlich auch Menüvorschläge für die Festtage. Das Foto von diesen Süssspeisen im Schnee faszinierte mich außerordentlich. Ich hätte das alles so gern gekostet!
An Heiligabend wollte mein Papa auch immer gern solche Canapees wie oben auf dem Bild haben. Das war Mama aber zu viel Arbeit. Heiligabend gab es bei uns traditionell Erbswurstsuppe mit Wienerle, manchmal auch noch mit gebratenen Speckwürfeln und Croutons.
auch diese Leckereien hätte ich zu gern gekostet….
Mama, baust du so ein Haus mit uns? Habe ich oft gefragt. Nein, das ist zu viel Arbeit, war meist die Antwort. Mama buk aber immer viele Weihnachtsplätzchen, die auch immer sehr lecker waren.
und hier noch eine Seite aus der Lieblingszeitschrift: Die Figuren gefielen mir als Kind auch sehr und wie man sieht, habe ich sie auch teilweise ausgemalt mit Wachskreiden.
Ich könnte aus dem Gedächtnis nahezu alle Seiten dieses amerikanischen Magazins beschreiben, so oft habe ich es mir angesehen.
Heute faszinieren mich Zeitschriften und Kataloge aller Art immer noch sehr und ich blättere sie gern durch. Wenn ich mal beim Arzt im Wartezimmer länger sitzen und warten muss, macht mir das gar nichts, weil ich so gern durch die Zeitschriften blättere, die dort ausliegen.